Mut zur Zukunft: 75 Minuten Gesundheit digital ganz analog mit Kathrin Quilling,dvv
Foto: Kathrin Quilling Gesundheitsbildung in der Vhs.cloud
Gastbeitrag von Hans Brüller, LV der Volkshochschulen Schleswig-Holsteins e.V.:
Was können 75 Minuten Workshop schon bringen, dachte ich mir, als es um 15:15 Uhr am 4.2.2019 in Nürnberg auf der Fachkonferenz Gesundheit losging. Einmal mehr diese Frage, ob wir und wie wir unsere vhs-Lernwelt digital erweitern – dieses Mal zum Thema vhs-Gesundheitsbildung.
Dann aber legte Referentin Kathrin Quilling aus dem Team Erweiterte Lernwelten im DVV los und ich erkannte rasch: Es muss Beides sein. Es muss darum gehen, dass Eine zu tun und dass Andere a u c h zu tun – vhs analog und digital, das ist die Zukunft!
Nicht ob sondern wie
Quilling zeichnete skizzenhaft an Hand des „D21 DIGITAL INDEX 2018/2019“ ein Lagebild zur Digitalen Gesellschaft. Und schnell wurde mir klar, was es in den unterschiedlichsten Feldern rund um das Thema Gesundheit schon alles gibt und welche rasanten Entwicklungen im Gange sind. Wollen wir die vhs in die Zukunft entwickeln, stellt sich gar nicht mehr die Frage, ob wir auch digital … Es stellen sich „nur“ Fragen der Umsetzung, dachte ich mir: Für wen wollen wir das machen – wen wollen bzw. können wir im ländlichen Raum und im urbanen Umfeld erreichen? Wie groß ist der technisch notwendige Aufwand? Wie hoch sind die
Kosten für Technik und Honorare? Braucht die vhs andere Finanzierungsmodelle und wie könnten diese aussehen? Benötigen wir andere Kursleiter*innen, die mehr als eine E-Mail-Adresse haben – nämlich Lust, Teil dieser Entwicklung zu sein, und über entsprechende Kompetenzen verfügen oder bereit sind, sie zu entwickeln?
Welche Themen sind für Blended Learning in der Gesundheitsbildung oder auch für das rein digitale Vermitteln besonders geeignet? Wo kommen die notwendigen Konzepte für Themen und Formate her – wer entwickelt sie bzw. wo gibt es sie schon? Und was ist überhaupt mit den rechtlichen Aspekten?
Diese Fragen wurden lebhaft in der Runde der 23 Workshopteilnehmer*innen gestellt und diskutiert. Antworten, die alle in der Runde befriedigten, gab es nicht. Konnte es wohl auch nicht geben, wurde doch deutlich, dass wir erst am Anfang stehen, noch zaudern oder gerade erste zaghafte Versuche starten und diese auch keineswegs immer erfolgreich sind.
Die Zukunft hat schon begonnen
Zum Ende des Workshops unterstrichen alle, dass die Stärke der vhs das Analoge sei, die Begegnung der Menschen Face to Face im Lernzusammenhang. Dies gelte es zu erhalten und zu verbessern – das Digitale, das Erweitern der Lernwelten, müsse aber zwingend hinzutreten. Daher brauche vhs zu dem diskutierten Fragenbündel auch dringend konkreten Support vom DVV, wenn nicht jeder nur seine eigenen Entwicklungen und Erfahrungen machen solle – was nicht wirklich effizient wäre.
Manchmal muss aus der „Familie vhs“ eben auch ein „Familienkonzern vhs“ werden, dachte ich in dem Moment so bei mir. Die Zukunft hat schon begonnen – auch für die Cash Cow der vhs, die Gesundheitsbildung. Der Workshop von Katrin Quilling hat die Notwendigkeit zum Handeln deutlich werden lassen, auch wenn viele Fragen offen geblieben sind.
Daher: Haben wir Mut und gestalten die vhs-Gesundheitsbildung der Zukunft!